Die Frist des Bewerbungsverfahrens für genossenschaftliches/gemeinschaftliches Wohnen auf dem Kulturcampus Frankfurt endet am 31. Januar 2014. Eine entsprechende Zusage machte der Geschäftsführer der ABG FRANKFURT HOLDING, Frank Junker, am Montagabend in der Arbeitsgruppe Wohnen. Ursprünglich sollten  Bewerbungen bis 31. Dezember 2013 möglich sein. Manche Initiative, die sich für ein gemeinschaftliches Wohnprojekt interessiert, machte geltend, kurz vor Weihnachten mit Abstimmungsterminen Probleme zu bekommen.

Über die Ideen für gemeinschaftliche Wohnprojekte entscheidet eine Jury. Dem Gremium gehören die Stadtforscherin Martina Löw, Ortsvorsteher Axel Kaufmann, Heike Skok vom „Wohnbund“, Josef  Bura vom „Forum Gemeinschaftlich Wohnen“ und zwei Vertreter der ABG an. Die Initiative für gemeinschaftliches Wohnen  hatte Heike Skok und Josef Bura als Juroren vorgeschlagen.

Die Jury orientiert sich an der Frage, welche „soziale Rendite“ aus einem solchen Projekt erwächst. „Wir reden über das gemeinschaftliche Wohnen exklusiv“, sagte Junker zu der Frage, warum die ABG auf „soziale Rendite“ Wert lege. Im Unterschied zu üblichen Mietverhältnissen soll Wohnfläche für gemeinschaftliches Wohnen nur dann reserviert werden, wenn davon die Stadtgesellschaft profitiert, dieses Wohnen also von einem allgemeinen, nicht in einem partikularen Interesse ist. Deswegen gebe es auch von Seiten der Stadt das Versprechen, bis 15 Prozent der Fläche in Neubaugebieten für gemeinschaftliches Wohnen vorzuhalten. „Ohne den Aspekt der sozialen Rendite lässt sich eine solche Privilegierung nicht begründen“, machte Junker deutlich.

Der Kulturcampus ist ein auch wohnungspolitisch bedeutendes Projekt der Frankfurter Stadtentwicklung: Insgesamt könnten 1200 Wohnungen auf dem Areal zwischen Gräfstraße und Senckenberganlage entstehen. Bis zu 15 Prozent davon wären Projekten gemeinschaftlichen Wohnens nach den Vorgaben des Stadtparlaments vorbehalten. Insgesamt könnten nach Angaben der ABG 299000 Quadratmeter Bruttogeschossfläche entstehen. 40 Prozent davon ständen für Wohnen, der Rest für Arbeiten und Kultur bereit.

In der Arbeitsgruppe Wohnen stellte die ABG mögliche Berechnungsmodelle vor, an denen sich Initiativen orientieren könnten. Sein Unternehmen sei bereit, nach den Vorstellungen der  Initiativen auf dem Kulturcampus Frankfurt Häuser für gemeinschaftliche Wohnprojekts zu errichten. Im Zusammenhang mit dem Nachweis eines Stellplatzes sei augenblicklich bei der Stadt die Debatte im Gang, die Satzung für die Stellplätze auf den neuesten Stand zu bringen. Mitstreiter der Wohninitiativen machten in der Arbeitsgruppe deutlich, kein Auto zu brauchen, sondern sich bei book-n-drive auf das Carsharing verlegen zu wollen.

Vor Ablauf der Bewerbungsfrist kommt die Arbeitsgruppe Wohnen noch einmal am Montag, 13. Januar 2014, 18.30 Uhr, im Bürgerhaus Bockenheim, Schwälmer Straße 28, zusammen. „Dann können wir uns noch bestehende Fragen zum  gemeinschaftlichen Wohnen vornehmen“, sagte Geschäftsführer Junker.

ABG verlängert Bewerbungsfrist